Richi´s Lab

Telefunken Kapazitätsdiode (Versuchsdiode "1959")

Die hier dokumentierten Kapazitätsdioden stammen aus einem Nachlass von Professor Heinz Beneking, der sich im Thüringer Museum für Elektrotechnik befindet. Professor Beneking war einer der ersten, der in Deutschland Forschung und Lehre im Bereich der Halbleitertechnik betrieben hat. Er war an der RWTH Aachen tätig.

Zu diesem Nachlass gehören außerdem:
Galliumarsenid-Versuchstransistor
Germaniumkristall "Rückschmelze"
OA1123 Telefunken
Silizium-Versuchstransistor

 

Telefunken Kapazitätsdioden

Die Kapazitätsdioden, auch Reaktanzdioden genannt, sind in Papier eingeschlagen. Auf dem Papier kann man lesen, dass es sich um Entwicklungsteile von Telefunken handelt.

 

Telefunken Kapazitätsdioden Messprotokoll

Ein angehängtes Messprotokoll verrät, dass es sich um Germanium-Golddraht-Dioden handelt. Für alle vier Dioden hat man den Serienwiderstand und die Kapazitäten bei 0V, bei 3V und bei 10V bestimmt. Das Kürzel in der unteren linken Ecke verweist auf das Röhrenwerk Ulm, wo die Dioden am 5.11.1959 vermessen wurden.

 

Telefunken Kapazitätsdioden

Telefunken Kapazitätsdiode

Im Messprotokoll ist ein Tütchen mit vier Dioden eingeschlagen. Ein auf dem Glaskörper aufgeklebtes Stück Papier zeigt die laufende Nummer der jeweiligen Diode. Die Kathode befindet sich auf der rot markierten Seite.

 

Telefunken Kapazitätsdiode Gehäuse

Das Gehäuse besteht aus zwei Metallhülsen, die in einen Glaszylinder eingeschmolzen sind. In den Hülsen befinden sich wiederum Zylinder, aus denen kurze Drahtstücke herausragen.

 

Telefunken Kapazitätsdiode Aufbau

Telefunken Kapazitätsdiode Aufbau

Das Glas trübt den Blick auf die Konstruktion der Diode. Man kann aber bereits erkennen, dass der rechte Metallstreifen eine kleine, dünne Scheibe trägt, die von einem kurzen, überraschend stark gebogenen Drahtstück kontaktiert wird. Das Drahtstück ist auf dem von links hereinragenden Metallstreifen aufgelötet.

 

Telefunken Kapazitätsdiode Aufbau

Beim Öffnen des Gehäuses geht das Drahtstück verloren. Es scheint abgebrochen zu sein.

 

Telefunken Kapazitätsdiode Germaniumkristall

Telefunken Kapazitätsdiode Germaniumkristall

Die Scheibe auf der rechten Seite ist der Germaniumkristall. Der Durchmesser der Scheibe beträgt 0,5mm. Der Draht hat ein rundes Element kontaktiert, das sich in einer kleinen Vertiefung befindet. Der Durchmesser dieses Elements beträgt 65µm. Offenbar hat man darauf verzichtet einen Golddraht einzusetzen und stattdessen einen kleinen Goldkontakt auf den Germaniumkristall aufgebracht.

 

Telefunken Kapazitätsdiode Germaniumkristall

Auf den oberen Bildern meint man eine Oberflächenstruktur erkennen zu können. Es handelt sich aber um irgendeine Art Verschmutzung, die sich mit Isopropanol abwischen lässt. Der Kristall ist glatt.

 

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