Der AD587 ist eine Referenzspannungsquelle von Analog Devices. Er ähnelt funktional dem LT1236, gibt 10V aus und
benötigt kaum externe Komponenten. Die Grundlage stellt auch hier eine buried
Zenerdiode dar.
Die Abweichung von der Sollspannung beträgt in der besseren Sortierung höchstens +/-0,05%.
Der Temperaturdrift wird für diese Sortierung mit höchstens 5ppm/°C angegeben.
Dieser AD587 ist einer von fünf gleich aussehend Teilen aus einer Aliexpress-Bestellung. Alle fünf Teile zeigen keine Funktion.
Sechs unterschiedliche AD587 aus einer anderen Aliexpress-Bestellung zeigen ebenfalls keine Funktion. Die Datecodes reichen von 1995 bis 2004.
Es zeigt sich, dass alle AD587 Original-Dies enthalten.
Die integrierte Schaltung besitzt zwei Metalllagen und ist mit sieben Bonddrähten an die Pins angebunden. Zur Justierung der Eigenschaften stehen sieben Testpads zur Verfügung.
Das Die trägt die Bezeichnung B587. Es wurde anscheinend 1987 entwickelt. Unter der Jahreszahl befindet sich eine Art Logo und daneben die Buchstaben KH, was für den oder die Entwickler stehen könnte. In dem Quadrat neben der Typbezeichnung wurde während des lasergestützten Abgleichprozesses eine 1 geschrieben.
Die fünf gleichen AD587 sind viermal mit 1 und einmal mit L1 markiert. Die anderen vier AD587 sind an dieser Stelle mit C1 beschriftet. Entweder markieren die Zeichen Qualitätsstufen oder sie ermöglichen eine gewisse Rückverfolgbarkeit des Abgleichprozesses, zum Beispiel auf welcher Anlage das Die abgeglichen wurde.
Während des Abgleichprozesses zerschneidet ein Laser Widerstandsflächen auf
einer relativ unregelmäßigen Bahn. Die Streckenführung ermöglicht es anfänglich
mit einem bestimmten Weg größere Widerstandsänderung zu erzeugen, während zum
Ende der gleiche Weg eine feinere Justierung mit sich bringt.
Neben den
großen Elementen werden auch kleinere Widerstände über den Laserprozess
modifziert.
Die AD587 arbeitet mit zwei buried Zenerdioden, die hier zu sehen sind. Es handelt sich um den gleichen Typ wie in der Referenzspannungsquelle AD588 und dem Digital-Analog-Wandler AD565A. Warum hier zwei buried Zenerdioden integriert wurden erschließt sich nicht.
Bei sechs AD587 lässt sich optisch nicht klären warum sie nicht funktioneren.
Bei drei Teilen, zwei aus der ersten Gruppe, einem aus der zweiten Gruppe, sind
die Probleme aber recht offensichtlich.
Auf diesem Die befindet sich nicht
unerhebliche Rückstände. Es scheint sich um das Material zu handeln, dass die
beiden Gehäusehälften miteinander verbindet. Wahrscheinlich wurde das Die
während des Backend-Prozesses verunreinigt. Je nach Leitfähigkeit und initialer
Agressivität des Materials ist es nicht verwunderlich, dass ein solches Teil
keine Funktion mehr zeigt.
Bei einem anderen Die befinden sich ebenfalls Rückstände des Gehäuseverbindungsmaterials auf dem Die. Insgesamt handelt es sich um weniger Material, das allerdings weiträumiger auf dem Die verteilt ist.
In einem der gemischten AD587 befindet sich ein großer Fleck. Ob es sich auch hier um das Verbindungsmaterial des Gehäuses handelt kann man nicht mit letzter Sicherheit feststellen. Förderlich für die Funktion ist die Verunreinigung aber sicherlich nicht.
Insgesamt kann man folgern, dass es sich bei diesen AD587 um Ausschussteile handelt, die trotzdem verkauft wurden. Die Dies, die keine offensichtlichen Beschädigungen tragen, besitzen vermutlich unauffälligere Defekte. Man muss befürchten, dass funktionierende Teile aus einer solchen Charge ebenfalls wegen einer ungenügenden Funktion aussortiert wurden.