Hier ist ein RFID-Aufkleber zu sehen, wie er unter anderem zur Produktidentifikation und als Diebstahlschutz im Einzelhandel verwendet wird. Die ersten Diebstahlsicherungen bestanden nur aus einfachen Schwingkreisen. Mittlerweile sind die Kosten für RFID-Chips aber so niedrig, dass sie auch bei niedrigpreisiger Ware wirtschaftlich eingesetzt werden können. Neben der Diebstahlsicherung bieten die sogenannten RFID-Tags zusätzlich die Möglichkeit Daten abzuspeichern und über Funk auszulesen.
Auf der Rückseite des Labels befindet sich die Antenne und der RFID-Chip. SML ist der Hersteller. Über die Zeichen "U8" und die Form der Antenne lässt sich auch die genaue Bezeichnung des RFID-Tags herausfinden. Es handelt sich um das Modell GB4U8. Das Datenblatt verrät, dass sich darauf der RFID-Chip UCODE 8 von NXP befindet.
Die Reichweite des RFID-Tags ist mit bis zu 12,5m durchaus bemerkenswert, allerdings auch stark richtungsabhängig.
Die Kantenlänge des Chips lässt sich mit 0,48mm bestimmen. Laut Datenblatt kann man den UCODE 8 als gesägten 8"- und 12"-Wafer beziehen. Aus einem 12"-Wafer lassen sich so fast 300.000 RFID-Chips gewinnen.
Die Art der Befestigung lässt sich nicht endgültig klären. Das teilweise durchsichtige Material könnte ein Schutzlack sein, der einen leitfähigen Kleber oder eine Lotverbindung schützt. Es existieren aber mittlerweile auch sogenannte anisotropische Klebstoffe, die großflächig aufgetragen werden und dann nur zwischen den Kontakten des Chips und der Antenne elektrisch leitend sind.
Die großen Kontaktflächen besitzen auf der Innenseite eine geschwungene Kontur. Diese Form erlaubt eine leicht verdrehte Platzierung auf den Kontakten der Antenne. Die kleineren Pads sind elektrisch isoliert, sie dienen laut Datenblatt lediglich dazu den Transceiver besser an die Impedanz der Antenne anpassen zu können.
Zwischen dem integrierten Schaltkreis und den Kontakten befindet sich eine 10µm dicke Polyimidschicht, die sich mit erhöhten Temperaturen zersetzen lässt.
Der UCODE 8 wird mit einem 140nm CMOS-Prozess gefertigt. Die Strukturen sind zu klein, um sie genauer analysieren zu können. Es fällt aber auf, dass der Aufbau der Gleiche ist wie beim RFID-Tag von Race Result. Anscheinend kam dort auch der UCODE 8 zum Einsatz.
Im Datenblatt des UCODE 8 ist ein Blockschaltbild abgebildet. Es zeigt drei grundsätzliche Funktionsblöcke. Das Frontend erzeugt aus der empfangenen elektromagnetischen Energie eine Versorgungsspannung, demoduliert Signale vom Sender und moduliert zu übertragende Daten auf die Antenne. Der UCODE 8 enthält eine Steuerlogik mit verhältnismäßig viel Funktionalität und letztlich einen EEPROM als permanenten Datenspeicher.
