Bei Veranstaltungen wie Marathonläufen werden die Rundenzeiten der Sportler oft über RFID-Transponder ("RFID-Tags") bestimmt. Die Transponder gibt es in verschiedenen Formen. Man kann sie zum Beispiel als kleines Kunststoffelement in die Schnürsenkel einfädeln. Hier beim Leipziger Triathlon ist der RFID-Transponder an der Startnummer befestigt.
Der Aufdruck auf dem Transponder verrät, dass es sich um ein System der Firma Race Result handelt.
Mit dem obigen Bild erklärt Race Result auf der Firmen-Webseite den Aufbau des Systems. Der Transponder des Aktiv-Systems besitzt eine eigene Stromversorgung und bietet so etwas mehr Funktionalität. Das Passiv-System ist günstiger und basiert auf RFID-Transpondern, die mit einer Funkfrequenz von 866MHz arbeiten.
Entfernt man das Kunststoffelement von der Startnummer, so wird die Antennenstruktur auf der Rückseite des Transponders sichtbar. Welchen Zweck die Zahlen und die Markierungen erfüllen bleibt unklar.
Der integrierte Schaltkreis befindet sich in der Mitte des Elements oberhalb der vier kleinen Quadrate. Die unterschiedlichen Breiten in der direkten Umgebung des Schaltkreises stellen eine Impedanzanpassung dar.
Den integrierten Schaltkreis, der sich hinter den Leiterbahnen befindet, kann man nur bei hoher Vergrößerung erkennen.
Der Schaltkreis ist in ein Fasermaterial eingebettet, das dem Trikotmaterial ähnelt. Entfernt man das Fasermaterial, so wird der IC mit seiner Kantenlänge von 0,48mm sichtbar. Es handelt sich um einen sogenannten Flip-Chip, der mit seiner aktiven Seite direkt die weiterführenden Leiterbahnen kontaktiert. Ein durchsichtiger Verguss stabilisiert den Schaltkreis auf dem Schaltungsträger.
Versucht man die Trägerstruktur thermisch zu zersetzen, so bleiben Reste der Leiterbahnen am Schaltkreis hängen. Die Leiterbahnen bestehen höchstwahrscheinlich aus Aluminium, da sie sich in Salzsäure schnell auflösen lassen. Zurück bleibt der Schaltkreis, an dem noch eine erhebliche Menge einer Beschichtung anhaftet.
Nach einer Behandlung mit erhöhten Temperaturen lassen sich auch die Reste der Schutzschicht entfernen. Man kann deutlich erkennen, dass die beiden Anschlüsse der Antenne jeweils von einer großen und einer kleinen Metallfläche kontaktiert werden.
Es zeigt sich, dass es sich um den gleichen integrierten Schaltkreis handelt wie im RFID-Transponder GB4U8 von SML, einen UCODE 8 von NXP.
Zwischen den linken zwei Kontakten ist eine große Struktur integriert. Wahrscheinlich wird dort die eingestrahlte Energie in eine nutzbare Versorgungsspannung umgewandelt. Die speziellen Gleichrichter für diese Anwendung bilden teilweise derartige Strukturen. Im oberen rechten Bereich ist klar eine Logikstruktur zu erkennen.
