Der KD310 enthält die sogenannte Teilnehmer-Anschluss-Steuerung. Der Baustein steuert vier SLIC-Blöcke an. Der hier zu sehende KD310 wurde im April 1989 im Halbleiterwerk Frankfurt Oder produziert.
Die Abmessungen des Dies betragen 4,7mm x 3,7mm. Der Baustein basiert auf dem sogenannten Master Slice IC ID30. Wie der IA60, auf dem der KA601 basiert, handelt es sich um einen ASIC. Das Grunddesign erhält seine spezielle Funktion erst durch die Struktur der Metalllage. Während der IA60 ein Analogbaustein ist, handelt es sich beim ID30 um eine Basis für digitale Schaltungen. Es ist deutlich eine Zweiteilung zu erkennen. Die Rahmenstruktur beinhaltet die Eingangs- und Ausgangsbeschaltungen. Im Inneren befindet sich ein Logikbereich. Die Dokumentation "Steuerschaltkreis KD310 für Teilnehmereinrichtungen" von M. Dinter gibt an, dass der KD310 insgesamt 16 Eingänge und 22 Ausgänge besitzt.
Das Bild des Dies ist auch in einer höheren Auflösung verfügbar: 22MB
In der Dokumentation "Steuerschaltkreis KD310 für Teilnehmereinrichtungen" findet sich außerdem eine Übersicht der damals verfügbaren Master Slice ICs (links). Eine weitere Informationsquelle ist "Das HFO-ISA-System" aus dem Halbleiterwerk Frankfurt Oder (rechts). Der ID30 stellt die Größte der digitalen Varianten dar.
Die Beschriftung in der oberen linken Ecke lässt vermuten, dass es sich um die dritte Revision des Designs handelt.
In der unteren rechten Ecke sind die Revisionen von sieben Masken dokumentiert.
Auf dem Die ist ein Telefonsymbol abgebildet. Darin befinden sich die Buchstaben INT. Wie im Rahmen des U1500PC050 beschrieben, ist das ein Verweis auf das Institut für Nachrichtentechnik, wo der der Baustein entwickelt wurde. Bei dem Telefonsymbol handelt sich nicht um ein offizielles Logo. Im INT wurde damals noch viel mit den Telefonapparaten Siemens W-38 telefoniert. Das Symbol nimmt Bezug darauf.
Die Elemente im Rahmenbereich sind relativ locker platziert. Hier handelt es sich um klassische Bipolarstrukturen.
Im inneren Bereich sind I2L-Strukturen integriert, die es ermöglichen auf einer relativ kleinen Fläche viele Logikfunktionen zu integrieren. Im Rahmen des CA3161 findet sich eine Erklärung wie I2L-Logik aufgebaut ist und funktioniert.