Der DEC 78132 ist eine FPU, die sich auf dem MicroVAX II CPU-Board befindet, das im Rahmen des 78032 genauer beschrieben ist. Wie die CPU 78032 befindet sich auch die FPU 78132 in einem TQFP-68 Keramikgehäuse mit einem aufgeklebten Kühlkörper. Wie die CPU arbeitet die FPU mit 5V und 20MHz. Die dabei anfallende Verlustleistung bleibt unter 2W.
Im Digital Technical Journal zeigt DEC die in den 78132 integrierten Funktionsblöcke.
Auf der Unterseite des Gehäuses findet sich die Beschriftung. Die Zahlen 8538 in der unteren rechten Ecke stellen wahrscheinlich den Datecode dar. Die Zeichenfolge 337C verweist auf die interne Bezeichnung DC337.
Beim Öffnen des Gehäuses sind einige Pins herausgebrochen. Man kann aber noch erkennen, dass nicht alle Pins verwendet wurden.
Das Lot mit dem das Die im Gehäuse befestigt ist, wurde sehr großzügig aufgetragen. Es befindet sich am Rand teilweise auf dem Die.
Das Die ist 8,5mm x 6,8mm groß. Das Digital Technical Journal gibt eine Größe von 8,4mm x 6,6mm an. Zum Einsatz kam derselbe 3µm NMOS-Prozess wie beim 78032.
Das hier gezeigte Bild ist auch in höherer Auflösung verfügbar (132MB).
Das Digital Technical Journal zeigt die Verteilung der Funktionsblöcke auf dem Die.
An der oberen Kante des Dies findet sich ein Copyright aus dem Jahr 1984. Darunter ist Hudson Massachusetts verewigt, wo DEC eine Halbleiterfabrik betrieben hat.
Innerhalb des Dies ist ein weiterer Copyright Hinweis integriert.
Auch die Bezeichnung DC337 ist innerhalb des Dies abgebildet, ebenso der Hinweis, dass es sich um eine FPU handelt.
Bei den Maskenrevisionen und den prozesstypischen Strukturen zeigt sich, dass der 78132 und der 78032 mit dem gleichen Prozess gefertigt wurden.
Hier ist auch die interne Bezeichnung DC337 abgebildet. Die obere Metalllage trägt die Revision C, wurde also zweimal überarbeitet. Auf dem Package findet sich die Bezeichnung 337C. Anscheinend steht der Buchstabe am Ende für die Revision des Designs. Das Gehäuse des 78032 ist mit 333M beschriftet. Dort ist bei den Masken eine Revision L sichtbar. Es kann aber gut sein, dass eine nicht direkt sichtbare Maske einmal öfter überarbeitet wurde.
An der oberen Kante befinden sich diverse Teststrukturen. In der linken Ecke ist eine ganze Reihe Transistoren mit unterschiedlichen Gateelektroden abgebildet.
Ein weiterer Transistor besitzt auf der unteren Seite einen großen Kontakt und auf der oberen Seite sehr viele nebeneinander liegende Kontakte.
Drei große Blöcke enthalten eine lange, gefaltete Reihe unterschiedlicher Durchkontaktierungen, die es ermöglichen die Qualität dieser Kontakte zu vermessen. Höchstwahrscheinlich handelt es sich links um Durchkontaktierungen von der oberen zur unteren Metalllage. Mittig sind es Durchkontaktierungen von der unteren Metalllage zur Polysiliziumlage und rechts befinden sich Durchkontaktierungen vom Polysilizium zur aktiven Schicht.
Außerdem findet sich an der oberen Kante eine etwas komplexere Testschaltung. Rechts ist eine etwas größere Endstufe abgebildet. Auch die Testpads zur Versorgung der Schaltung sind direkt zu erkennen.
In der oberen rechten Ecke befinden sich sechs Testpads mit großen Endstufentransistoren. Die Testpads wurden offensichtlich während der Produktion kontaktiert. Die sechs Leitungen, die zu den Testpads führen, scheinen im Bereich "Exponent Datapath" mit sechs Steuerleitungen verbunden zu sein.
Der 78132 besitzt wie der 78032 einen Bias-Generator, der hier aber etwas besser zu erkennen ist.
Die Taktaufbereitung nimmt einen großen Bereich in der oberen linken Ecke ein. Dort befinden sich mehrere große Treibertransistoren, die über acht breite Leitungen mit dem Rest der Schaltung verbunden sind.
Der sogenannte Microsequencer wandelt Befehle in Steuersignale. Das Digital Technical Journal gibt an, dass ein Befehl 35Bit breit ist. Insgesamt sind es 200 Befehle, die in einer großen Matrix untergebracht sind. Die Matrix ist zweigeteilt, sie besteht aus einer UND- und einer ODER-Matrix.
30 der Potentiale, die die ODER-Matrix ausgibt, führen zu den Funktionsblöcken. Es handelt sich dabei noch nicht direkt um Steuersignale, diese werden erst in lokalen Decodermatrizen erzeugt. Diese Maßnahme reduziert die Anzahl der notwendigen Leitungen. Fünf Potentiale der ODER-Matrix werden zur UND-Matrix zurückgeführt und beeinflussen die Auswahl der nächsten Adresse.
Die Zweiteilung ist deutlich zu erkennen. Im unteren Bereich befindet sich die ODER-Matrix, die Ausgabe der 35 Steuersignale erfolgt links. Die 200 Zeilen werden von der oberen UND-Matrix kontrolliert, die 26 Zeilen enthält. Die zugehörigen 13 Adressleitungen sind ganz links zu erkennen.