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Signetics NE1037 (Linear Technology LT1037)

NE1037

Zum NE1037 von Signetics finden sich kaum Informationen, angeblich ist er nie in Serie gegangen. Linear Technology erwähnt ihn im "Linear Databook Supplement" von 1988 und verweist auf den LT1037 als Alternative. Wie sich gleich noch zeigen wird, handelt es sich hier tatsächlich um einen LT1037, den Signetics anscheinend übernommen hat. Der LT1037 wird als Präzisions-Operationsverstärker beworben, der sehr schnell ist (60MHz) und dabei ein geringes Rauschen (4,5nV/√Hz, 10Hz) und eine niedrige Offsetspannung (<110µV) bietet.

 

NE1037 Die

NE1037 Die

Die Abmessungen des Dies betragen 2,5mm x 2,1mm. Es handelt sich um die typische Topologie, bei der die Eingangsstufe an der linken Kante mittig um die horizontale Achse herum integriert ist. Mit der Endstufe mittig an der rechten Kante ist so garantiert, dass die dort anfallende Verlustleistung die beiden Zweige der Eingangsstufe möglichst symmetrisch beeinflusst.

Die Kondensatoren nehmen auf dem Die sehr viel Fläche ein. Besonders auffällig ist der obere Kondensator, von dessen Fläche nur ein Bruchteil genutzt wird. Man kann davon ausgehen, dass dieses Design für mindestens einen weiteren Operationsverstärker genutzt wird und dort eine sehr viel größere Kondensatorfläche in die Schaltung eingebunden ist. Bei Linear Technology ist das mit Sicherheit der LT1007, der mit dem LT1037 auf demselben Datenblatt aufgeführt ist. Der LT1037 arbeitet nur bei Verstärkungsfaktoren größer 5 stabil, bietet dafür eine Grenzfrequenz von 60MHz und eine Slewrate von 15V/µs. Der LT1007 kann dagegen auch als Spannungsfolger verwendet werden, die Grenzfrequenz liegt dort bei 8MHz und die maximale Slewrate bei 2,5V/µs.

 

NE1037 Die Detail

An der unteren Kante zeigt sich, dass das Design von Linear Technology aus dem Jahr 1983 stammt.

 

NE1037 Die Detail

Neben dem Logo von Linear Technology befinden sich die Zahlen 37, was höchstwahrscheinlich für LT1037 steht. Beim LT1007 wird dann einfach eine andere Metalllage genutzt. Wie das I zuzuordnen ist, bleibt offen.

 

NE1037 Die Detail

NE1037 Die Detail

ZE und GE könnten Kürzel der Entwickler sein. GE steht dann wahrscheinlich für George Erdi, einen sehr bekannten Entwickler, der zuerst bei PMI und dann bei Linear Technology tätig war. Neben den Buchstaben GE hat es ein Smiley auf das Die geschafft.

 

NE1037 Die Eingangsstufe

Die zwei Eingangstransistoren sind aufgedoppelt und über Kreuz verbunden, so dass sich thermische Gradienten auf beide Zweige des Operationsverstärkers möglichst gleich auswirken. Nach rechts sind auch die folgenden Elemente symmetrisch um die mittlere Achse angeordnet.

 

NE1037 Die Kondensator

Ungewöhnlich ist die Struktur in der linken unteren Ecke. Es scheint sich wie im NE5532 um einen Kondensator zu handeln, der zusätzlich die Kapazität der Basis-Emitter-Sperrschichten nutzt.

An der unteren Kante des Bilds sind die Dioden zu sehen, die die Spannung zwischen den Eingängen des Operationsverstärkers begrenzen.

 

NE1037 Die Offsetabgleich

In der oberen linken Ecke befinden sich einige kleine Widerstände, die über mehrere Testpads und Fuses konfiguriert werden können. Sie ermöglichen es die Offsetspannung des Operationsverstärkers während der Fertigung abzugleichen. Das Design dieser Widerstände in der Versorgung des Eingangsverstärkers erinnert stark an den LT1012.

 

NE1037 Die Versorgung

Der LT1037 bietet zwei Pins, um die Offsetspannung weiter zu justieren. Damit bleibt nur noch ein Bondad, das sich auf den ersten Blick keiner Funktion zuordnen lässt. Im Detail zeigt sich, dass das Bondpad in der rechten oberen Ecke lediglich die Endstufe des Operationsverstärkers versorgt. Das daneben liegende Bondpad scheint isoliert davon das positive Versorgungspotential in den Rest der Schaltung zu leiten.

 

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