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Siemens BSY34

BSY34

Der Siemens BSY34 ist ein schneller Schalttransistor, der vor allem zum Treiben von Ferrit-Ringkernspeichern verwendet wurde. Die Spannungsfestigkeit wird mit 50V angegeben. Der maximale Kollektorstrom beträgt 600mA. Neben einer Grenzfrequenz von 400MHz kann man mit Schaltzeiten von 30ns beziehungsweise 50ns rechnen (Ton/Toff). Auf dem Datenblatt des BSY34 wird zusätzlich der BSY58 aufgeführt, der eine etwas schlechtere Sortierung zu sein scheint.

 

BSY34 Aufbau

BSY34 Aufbau

Das Die des Transistors ist um 45° gedreht zwischen den Pins von Basis und Emitter platziert. Zur elektrischen Anbindung kam weder die Ball-Wedge- noch die Wedge-Wedge-Technik zum Einsatz. Am Die hatten die Bonddrähte beim Bondvorgang anscheinend schon die passende Länge. Das Metall hat man dann seitlich mit den Metallflächen verschweißt. Auf den Pins wurde der Draht ähnlich verarbeitet, aber jeweils zweimal angebunden. Man hat den Eindruck, dass die Drähte über die Kanten der Pins abgetrennt wurden.

 

BSY34 Die

BSY34 Die

Die Kantenlänge des Dies beträgt 0,60mm. Die Emitterfläche beschreibt die Form eines U. Die aufgefächerte Basiskontaktierung umgibt die Emitterfläche und sorgt so für eine niederohmige Anbindung des aktiven Basisbereichs. In der unteren rechten Ecke befinden sich Hilfsstrukturen, die es ermöglichen die Ausrichtung der Masken zueinander zu bewerten.

 

BSY34 Die Durchbruch

BSY34 Die Durchbruch

BSY34 Die Durchbruch

BSY34 Die Durchbruch

Die Basis-Emitter-Strecke sperrt negative Spannungen bis -6V. Ein strombegrenzter Betrieb im Durchbruch zeigt den bekannte Leuchteffekt. Mit steigendem Strom gehen einzelne Durchbruchstellen in ein gleichmäßiges Leuchten der kompletten Sperrschicht über. Der Stromfluss beträgt hier 10mA, 20mA, 30mA und 50mA.

 

BSY34 Die Rekombination

Wie im Rahmen des SF137 ausführlich beschrieben, kann man im normalen Betrieb mit Infrarotaufnahmen die Rekombination von Ladungsträgern beobachten. Die Leuchterscheinung erlaubt nur einen subjektiven Vergleich, dennoch scheint sie beim BSY34 deutlich stärker begrenzt zu sein als beim SF137. Im SF137 erstreckt sich der Leuchteffekt ohne Kollektorstrom weit über die Basiskontaktierung hinaus.

Mit steigendem Kollektorstrom ändert sich beim BSY34 die Geometrie der Leuchterscheinung nur wenig. Man meint aber eine leichte Verschiebung zum Emitter hin erkennen zu können, was zur Verschiebung des Rekombinationsschwerpunkts passen würde.

Die Optimierung auf schnelle Schaltzeiten könnte eine Erklärung für die konzentriertere Leuchterscheinung sein. Sind die freien Ladungsträger stärker im aktiven Bereich konzentriert, so lassen sie sich schneller ableiten.

 

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