Richi´s Lab

Röhrenwerk Neuhaus GD180

GD180

GD180

GD180

Der GD180 ist ein Germaniumtransistor mit einer Sperrspannung von 60V (Rbe=50Ω). Er kann bis zu 3A leiten. Der Buchstabe am Ende der Bezeichnung, hier ein B, steht für den Verstärkungsfaktor des Transistors (A: 18-35, B: 28-56, C: 45-90). Die maximale Sperrschichttemperatur gibt das Datenblatt mit lediglich 75°C an. Die maximale Verlustleistung liegt bei 5,3W. Die Grenzfrequenz beträgt mindestens 200kHz. Das Zeichen, das auf den Buchstaben B folgt, ist das Logo des Röhrenwerk Neuhaus. Die Buchstaben IE stehen wahrscheinlich für eine Fertigung im Juli 1968.

 

GD180 Baseplate

In der Bodenplatte befindet sich eine Einbuchtung. Im Inneren bildet sie einen Sockel, auf dem der Transistor platziert ist.

 

GD180 Trocknungsmittel

In das Gehäuse wurde eine große weiße Platte eingesetzt, die eventuell anfallende Feuchtigkeit bindet.

 

GD180 Aufbau

GD180 Aufbau

Die Kontaktierung des eigentlichen Transistors wurde mit Blechelementen realisiert. Die Verbindung mit den Anschlusspins erfolgt über Winkel. Das Design erinnert an den OC26 von Tesla. Passend zu den auftretenden Strömen ist das Blechelement am Emitter deutlich dicker als das an der Basis.

Die Grundplatte besteht aus Kupfer, was für eine optimale Abfuhr der anfallenden Verlustleistung sorgt.

 

GD180 Aufbau Detail

Grundsätzlich handelt es sich um den üblichen Aufbau eines Germaniumtransistors. Die Oberflächen scheinen mit einem dünnen, klaren Schutzlack überzogen zu sein.

An der vorderen Kante des Emitter-Blechs sind Metall-Späne zu erkennen, die höchstwahrscheinlich beim Öffnen des Gehäuses entstanden sind.

 

GD180 Aufbau Detail

GD180 Aufbau Detail

Im Detail fallen zwei Dinge auf. Auf der Emitterseite der Germaniumscheibe befinden sich zwei unterschiedliche Lote. Das untere Lot ist eher gelblich. Für die Kontaktierung des Emitterblechs kam ein anderes eher silbernes Lot zum Einsatz. Auf der Germaniumscheibe unter dem gelblichen Lot ist außerdem etwas zu erkennen, was wie eine dünne Beschichtung aussieht.

Es könnte sein, dass bereits die dünne Beschichtung die Emitterdotierung in die Germaniumscheibe eingebracht hat. Germanium und die Teile der Kontaktierung besitzen üblicherweise sehr unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizienten, was im Betrieb zu mechanischen Spannungen führt. Vielleicht sollten die unterschiedlichen Lote dieses Problem kompensieren.

 

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