Dieser BUX22 trägt die selbe Bezeichnung wie der mit einer neuen Kappe versehenen BUX22. Die Grundplatte des Gehäuses besitzt allerdings die heutzutage üblichere, plane Form.
Im Inneren des Gehäuses befindet sich ein äußerst massiver und großer
Heatspreader. Beim älteren BUX22 war ein solcher
Heatspreader nicht notwendig, weil die Grundplatte selbst sehr dick ist und
somit die anfallende Verlustleistung ausreichend nach unten und seitlich
abführen kann.
Der Heatspreader besitzt Rillen. Die Rillen
sorgen dafür, dass überflüssiges Lot unter den Dies herausfließen kann. Die
Lotschicht sollte nicht dicker als notwendig sein. Durch die Rillen
kann dennoch großzügig Lot eingesetzt werden, was garantiert, dass keine zu großen
Lufteinschlüsse entstehen.
Auch in diesem BUX22 befinden sich zwei große Dies. Die Bonddrähte erscheinen
minimal dünner.
Die Metalllage ist so dick, dass ihre Höhe bei dieser Vergrößerung bereits zu erkennen ist. Der Rand des Dies wurde ein Stück zurückgeätzt und zeigt so die vom KD501 bekannte MESA-Struktur.
Jedes Die besitzt 78 kreisrunde Aussparungen in der Emitterfläche, über die die darunter liegende Basisfläche kontaktiert wird. Eine solche Konstruktion wird als "perforated emitter" bezeichnet. Sie garantiert, dass die Basis sehr niederohmig angebunden ist. Das ermöglicht es die freien Ladungsträger schneller auszuräumen und erhöht somit die Schaltgeschwindigkeit. Weitere Vorteile sind eine niedrige Sättigungsspannung, ein auch bei steigendem Strom relativ konstanter Verstärkungsfaktor und ein vergleichsweise später einsetzender Lawinendurchbruch (second breakdown).
An der unteren Kante, wo die Basis-Metalllage durch den Bonddraht kontaktiert wird, scheint sich noch eine zusätzliche massive Anbindung der Basisfläche zu befinden.
Die Emitterfläche ist über viele Durchkontaktierungen mit der Metalllage verbunden.
Die Basiskontaktierung zeigt im Detail betrachtet vier kreisförmige Strukturen. Der innerste Kreis stellt die Durchkontaktierung dar. Der darunter liegende lila Kreis wird wahrscheinlich eine höhere Dotierung enthalten, was den Kontakt zwischen Metalllage und Basisfläche optimiert. Der bläuliche Ring müsste dann ein Teil der Basisfläche sein. Der äußere lila Kreis könnte eventuell bereits die Emitterfläche darstellen. Die kurz darauf folgende, grünliche Fläche könnte man mit fertigungsbedingten, verschieden dicken Siliziumoxidschichten erklären. Ganz sicher zuordnen lassen sich die Strukturen allerdings nicht.
Der Betrieb im Lawinendurchbruch zeigt wo sich ungefähr die Basis-Emitter-Grenzfläche befindet. Beim älteren BUX22 erfolgte der Durchbruch bei -13V hier sind -20V notwendig.
Die Leuchterscheinung des Lawinendurchbruchs verteilt sich gleichmäßig über alle Basis-Emitter-Grenzflächen. Der Strom beträgt hier ungefähr 1A.