Der B260 ist ein Schaltregler aus dem Halbleiterwerk Frankfurt Oder. W3 steht für eine Fertigung im März 1988.
Das Datenblatt des B260 enthält ein Blockschaltbild. Funktional entspricht der B260 dem TDA1060. Es handelt sich um eine klassische, einfache Steuerung für einen Schaltregler.
In der Zeitschrift Radio Fernsehen Elektronik ist im Februar 1982 ein ausführlicherer Schaltplan des B260 abgebildet.
Das Die des B260 befindet sich auf einem massiven Metallträger, der über eine Temperaturspreizung die Entwärmung verbessert.
Die Abmessungen des Dies betragen 2,7mm x 2,1mm. Die Strukturen sind denen im TDA1060 sehr ähnlich. Es ist aber deutlich erkennbar, dass die Masken nicht einfach nur kopiert wurden. Man hat die Schaltung mit dem eigenen Prozess nachgebaut.
Auf dem Die ist die Bauteilbezeichnung integriert. Die Zahlen 04 stehen für die vierte Maskenrevision.
Die verwendeten Masken bilden achtmal die Zahl 1 ab. Innerhalb dieser Maskenrevision wurden die Masken offenbar noch nicht überarbeitet.
Die Bondpads lassen sich den Pins recht problemlos zuordnen. Das Bondpad des Pin 1 ist durch abgeschrägte untere Ecken gekennzeichnet.
Gut zu erkennen ist die Brokaw Bandgap Referenzspannungsquelle. Die Funktion einer solchen Referenzspannungsquelle ist im Rahmen des Spannungswächters TL7705A genauer beschrieben. Zwei Transistoren mit einem Emitterflächen-Verhältnis von 7:1 (blau) arbeiten mit insgesamt drei Emitterwiderständen (grün). Am Testpunkt Ubg kann die Referenzspannung abgegriffen werden. Ein Spannungsteiler (gelb) stellt die gewünschte Ausgangsspannung der Referenzspannungsquelle ein. Im oberen rechten Bereich des Bildes befindet sich ein Stromspiegel (weiß), der die beiden Transistoren versorgt.
In der oberen linken Ecke des Dies findet sich der Ausgangstransistor. Zur Versorgung hin wurden zwei Dioden integriert, nicht nur eine, wie es der Schaltplan darstellt.
Über den Widerstand am Pin 7 und den Kondensator am Pin 8 wird die Taktfrequenz des B260 eingestellt. Der Block R7, T7, D7 T8 stellt eine Stromquelle dar, die den Kondensator C8 auflädt. R7 definiert die Stromstärke. Der Transistor T7 besitzt sechs Emitterfläche, von denen nur zwei kontaktiert sind. Über die Anzahl der kontaktierten Emitterflächen kann die Stärke der Stromquelle voreingestellt werden.
Der Transistor T9 schaltet bei einem gewissen Potential am Kondensator C8 ein und entlädt ihn damit bis zu einer unteren Schwelle, bei der T9 wieder abschaltet. Über den Transistor T10 wird parallel dazu der Ausgangstransistor angesteuert.
Im Folgenden sind verschiedene Versionen des B260 dokumentiert.
Insgesamt finden sich drei Maskensätze: 03, 04 und 05. Der Maskensatz 03 kam im Juli 1984 (R7), im Januar 1985 (T1) und im März 1985 (T4) zum Einsatz. Der B260 aus dem Mai 1986 (U5) basiert weiterhin auf dem Maskensatz 03. Hier zeigt der Revisionszähler der Metalllage nun aber eine 2, wo vorher noch alle Revisionszähler auf 1 standen.
Der Maskensatz 04 taucht im Dezember 1987 (VD) und März 1988 (W3) auf. Der VD-Baustein trägt die Bezeichnung TDA1060. Es kam durchaus vor, dass ICs für den Westen produziert und entsprechend auch mit der westlichen Bezeichnung bedruckt wurden. Es handelt sich nicht um eine Fälschung. Man hat keinen anderen Hersteller vorgegaukelt.
Der Maskensatz 05 findet sich schließlich in dem B260 der im Juni 1990 (A6) produziert wurde.
Interessant ist, dass keine funktionalen Unterschiede zwischen den Revisionen zu erkennen sind. Die beiden 03 Varianten erscheinen vollkommen gleich. Zum Maskensatz 04 entfallen die kleinen Quadrate an den Kanten, die die Ausrichtung der Masken zeigen. Außerdem fehlen die kleinen Teststrukturen an der oberen Kante. Des Weiteren ist das Testpad in der linken unteren Ecke jetzt kleiner und die Anbindung mancher Bondpads wurde minimal modifiziert. Zur Variante 05 scheint sich der Prozess geändert zu haben. Die Strukturen sind unverändert, aber die Kontakte zu p-dotierten Flächen, die bei NPN-Transistoren die Basis darstellen, unterscheiden sich optisch stark. Die Kontaktflächen stellen sich glatter und größer dar.
Der B260 aus dem März 1985 (T4) wurde am Pin 5 stark beschädigt.