Die Logitech M705 ist eine Funkmaus mit einer Auflösung von 1000dpi.
Das optische Element ist im Gegensatz zur üblichen, mittigen Platzierung sehr nah am Rand angeordnet.
Im Batteriefach sind acht Kontakte zugänglich, die vermutlich das Aufspielen von Software ermöglichen. Durch diesen Aufbau kann man auch nach der Produktion der Maus noch eine Softwareaktualisierung durchführen.
Die Maus ist sehr platzsparend aufgebaut. Man kann erkennen, dass das unter anderem deswegen möglich war, weil die optische Einheit relativ wenig Volumen einnimmt und seitlich platziert ist. Durch diesen Aufbau bleibt mittig mehr Platz für die Scrollrad-Einheit.
Im Vordergrund ist rechts ein Schaltregler
zu erkennen, der aus der Batteriespannung die benötigte Versorgungsspannung
erzeugt.
Ebenfalls im Vordergrund befinden sich zwei Quarzbausteine. Während
der eine ein gängiges Gehäuse aufweist, verwundert die Bauform des zweiten
Quarzes doch etwas.
Als steuernder Mikrocontroller arbeitet auf der Unterseite der Platine ein ATMEGA168 von Atmel.
Das Unifying-Funkmodul realisiert ein nRF24L01.
Im Anpassungsnetzwerk des Funkmoduls befindet sich ein freier Bestückplatz, der mit C24 beschriftet ist und laut Application Note üblicherweise mit einem 1pF-Kondensator bestückt wird. Vermutlich machten die Umgebungsbedingungen den Kondensator überflüssig.
Interessant ist vor allem ein Detail der Antenne. Im Bestückungsdruck ist ein Maßstab dargestellt. Während der Entwicklung ist ein solcher Maßstab zur Anpassung der Antenne sehr hilfreich. In einem Serienprodukt könnte der Aufdruck allerdings entfallen.
Die optische Einheit ist in das untere Kunststoffelement der Maus eingeklipst und über ein Flexkabel mit der Hauptplatine verbunden.
Die Oberseite besteht aus einer dünnen Platine, auf der sich die Ziffernfolgen "EL1A", "0J09B" und "C" befinden. Es könnte sich hier um Typbezeichnungen handeln, es lassen sich darüber aber keine weiteren Informationen finden.
In der optischen Einheit befinden sich bereits Linsen, weswegen auf ein zusätzliches Linsensystem verzichtet werden konnte.
Das Linsenelement ist auf einen Kunststoffblock aufgeklipst, der wiederum auf die dünne Trägerplatine aufgeklebt wurde.
Unterschiedliche Vertiefungen und ein Kragen sollen dafür sorgen, dass das Licht des Lasermoduls den Sensor nicht auf direktem Weg erreichen kann.
Der Kunststoffblock lässt sich relativ gut mit einem Teppichmesser von der Trägerplatine lösen.
Darunter befindet sich das Sensorelement
und die Laserdiode in zwei abgetrennten Bereichen. In Anbetracht der
aufwändigeren Regelung der Laserdiode und der anscheinend restriktiveren
Platzierung, ist es nur logisch sowohl den Laser, als auch den Sensor in ein
Gehäuse zu integrieren.
Da keine direkte Verbindung vom Laser zur
Schnittstelle des Moduls existiert, musste parallel zum Laser kein
Überspannungsschutz platziert werden.
In jedem Bereich befindet sich ein Keramikkondensator. Mindestens einer der Kondensatoren dürfte die Versorgungsspannung des Sensorelements stabilisieren. Die Leistung der Laserdiode wird über ihren Strom geregelt, es ist aber dennoch denkbar, dass der untere Kondensator eine zusätzliche Versorgungsspannung für die Laserdiode stützt.
Sowohl für das Sensorelement als auch für
die Laserdiode wurden auf der Platine Markierungen aufgebracht, die das korrekte
Platzieren der Dies unterstützen. Beim Sensorelement handelt es sich um kleine
Pfeile der Metalllage an den Seiten des Sensorelements. Bei der Laserdiode
handelt es sich um vier Rauten, die in der umgebenden Metalllage ausgespart
wurden.
Das Sensorelement ist so angeordnet, dass sich das Sensorarray selbst
mittig, unter der darüber liegenden Linse befindet.
Die Laserdiode ist mit einer Kantenlänge von ungefähr 210µm etwas kleiner als die der Logitech G9. Die Strukturen auf dem Die sind filigraner.
Die Metalllage bildet die Zahlenfolgen "219" und "235" ab.
Das Auskopplungsfenster des Oberflächenemitters ist deutlich zu erkennen. Davon abgesehen scheinen sich zusätzlich noch kleinere Strukturen um das Fenster herum zu befinden.
Die optische Erscheinung des Laserelements erinnert an die Lasermodule der Firma II-VI LASER ENTERPRISE.
Das Die besitzt zwei Pads im unteren,
linken Bereich, die anscheinend während der Produktion kontaktiert wurden.
An
den Kanten des Dies sind die Reste von Testpunkten erkennbar.
Das eigentliche Sensorelement des
Sensorchips besteht aus 30x30 Pixeln und ist hier links zu sehen.
Rechts
befindet sich ein Logikbereich. Speicherelemene sind nicht zu erkennen. Die
Auswertung scheint hier stark optimiert worden zu sein, da keine
Signalprozessoranteile mehr notwendig waren. Die geringere Auflösung trägt
selbstverständlich dazu bei, dass die Datenverarbeitung einfacher gestaltet
werden konnte.
Die einzige Bezeichnung auf dem Die ist die Zeichenfolge T7786G001I. Aber auch darüber lässt sich nicht herausfinden um welchen Sensor oder auch nur Hersteller es sich handelt.
Die Pixel haben eine Kantenlänge von etwas mehr als 30µm, sind also nur halb so groß wie bei der Logitech G9.
Die Pixel besitzen keine erkennbare
Abschattung. Es ist daher davon auszugehen, dass es sich um einen CCD-Sensor
handelt. Bei einem CCD-Sensor werden die Ladungen der Pixel nicht gepuffert und
über eine gemeinsame Spalte oder Zeile weitergeleitet, sondern von Pixel zu
Pixel bis zum Rand übertragen.
CCD-Sensoren sind auf Grund der größeren
aktiven Fläche lichtempfindlicher, was die geringere Größe erklärt. Die
Auslesegeschwindigkeit ist allerdings auf Grund des komplexeren
Ladungstransports geringer.
Bei den Bereichen oberhalb und unterhalb des Sensorarrays dürfte es sich hauptsächlich um Schaltungsteile handeln, die die Transporttakte für die CCD-Zeilen generieren und passend zusteuern.
Der Bereich zwischen dem Sensorarray und der Logik besteht aus fünf gleichmäßig erscheinenden Strängen. In jedem Strang sind 30 gleiche Segmente erkennbar. Unter anderem auf Grund der zur Zeilenanzahl passenden Anzahl der Segmente ist davon auszugehen, dass hier die Analog-Digital-Wandler zu sehen sind. Entweder handelt es sich um fünf kaskadierte Analog-Digital-Wandler je Zeile, die für eine schnelle Wandlungsfrequenz sorgen, oder die fünf Spalten stellen je CCD-Zeile einen Analog-Digital-Wandler dar.
Auf die Analog-Digital-Wandler folgen rechteckige Flächen der Metalllage. Es handelt sich allerdings nur um 25 Elemente.
Der Logikbereich lässt sich nicht sauber
auflösen. Die minimale Strukturbreite kann hier kaum größer als 1µm sein. in der
rechten oberen Ecke sind aber ansatzweise die typischen Zeilenstrukturen von
Gatearrays erkennbar. Mindestens zwei, vermutlich eher drei Metalllagen
verbinden die verwendeten Logikblöcke.
Interessant ist, dass es sich hier
scheinbar nicht um einen Mikrocontroller sondern um eine reine Ansammlung von
Logikelementen handelt.
Die Blöcke am rechten und am unteren, rechten Rand enthalten vermutlich die Stromregelung für die Laserdiode.
Der rechte Block scheint als reine Abschirmung zu dienen. Wenn es auch unwahrscheinlich erscheint, so könnte es sein, dass sich darunter ein Speicher befindet, der über die Metalllage von der Umgebung abgeschirmt ist.