
Der TAA761 ist ein einfacher von Siemens produzierter Operationsverstärker, der unter anderem im DIP-6 Gehäuse verkauft wurde. Die maximal zulässige Versorgungsspannung beträgt +/-18V. Bei +/-15V kann man mit einer Stromaufnahme von 1,8mA rechnen. Die Slewrate hat man mit typischerweise 10V/µs spezifiziert.

Das Datenblatt enthält einen Schaltplan, der allerdings nicht übermäßig logisch erscheint. Es ist schwer vorstellbar, wie die Verknüpfung der Stromsenke des Differenzverstärkers mit dessen Pufferverstärker einen stabilen Betrieb ermöglichen soll.

Die Abmessungen des Dies betragen 1,0mm x 0,9mm. An der rechten und der oberen Kante sind mehrere Teststrukturen integriert. In der rechten unteren Ecke kann man den Widerstand der Kollektorschicht bestimmen. In der oberen rechten Ecke befindet sich ein Pinch-Widerstand. Das Kreuz erlaubt es die Ausrichtung der Masken zueinander zu überwachen. Die Zahl 47 könnte eine interne Projektbezeichnung sein. Links neben dem Kreuz befindet sich ein Transistor mit Testpads.


Die tatsächlich integrierte Schaltung erscheint deutlich sinnvoller als der Schaltplan im Datenblatt. Die beiden Transistoren an den Eingängen werden von Dioden vor negative Basis-Emitter-Spannungen geschützt. Die Steuerung der Stromsenke Q3 erfolgt über den Transistor Q4, der auch die Stromsenken Q7 und Q5 kontrolliert. Da der Referenzstrom lediglich durch den Widerstand R6 eingestellt wird, ist er stark von der Versorgungsspannung abhängig.
Der Transistor Q8 stellt die Spannungsverstärkerstufe dar. Sein Kollektorpotential ist aus dem Gehäuse herausgeführt, damit dort ein Kompensationskondensator zur Einstellung des Frequenzgangs angeschlossen werden kann. Die Ansteuerung der Spannungsverstärkerstufe erfolgt über beide Zweige des Differenzverstärkers. Der linke Zweig wird über den Transistor Q6 gepuffert und steuert die Basis des Transistors Q8. Parallel dazu ist der Emitter von Q8 mit dem rechten Zweig des Differenzverstärkers verbunden. Diese Verschaltung würde zu einer deutlich unterschiedlichen Belastung der beiden Zweige des Differenzverstärkers führen, was nicht optimal wäre. Die deutlich unterschiedlichen Größen der Widerstände R8 und R7 kompensieren diese Schwäche wahrscheinlich ein Stück weit.
Am Ausgang befindet sich eine Darlington-Stufe, die lediglich Strom zum negativen Versorgungspotential ableiten kann. Außerhalb des Operationsverstärkers ist entsprechend ein Pull-Up-Widerstand zu ergänzen.