Größere Metallgehäuse lassen sich gut mit kleinen Trennscheiben (Dremel, Proxxon,...) öffnen. Man schneidet am oberen Rand des Gehäuses entlang und versucht mit der Trennscheibe möglichst nicht in das Innere abzurutschen.
Anfallende Späne entfernt man mit Druckluft. Haften die Späne zu stark an, so kann man den Innenraum des Gehäuses auch vorsichtig mit Isopropanol waschen. Manche Vergussmassen sind allerdings zu klebrig, als dass man sie reinigen könnte.
Kleinere Metallgehäuse lassen sich auf die gleiche Art und Weise öffnen. Hier sollte man allerdings noch etwas vorsichtiger sein, um nicht die Bonddrähte oder den Schaltkreis zu beschädigen.
Die Firma Thorlabs bietet ein sehr hilfreiches Werkzeug an. Es handelt sich um eine Zange, in die man Metallgehäuse einlegt und dann mit einem Messer rundherum aufschneidet. Eine Schraube ermöglicht es die Schneidtiefe zu begrenzen. Die zwei Metallrollen kann man herausschrauben und in die weiter auseinander liegenden Löcher versetzen. So lassen sich auch die größeren TO-3 Gehäuse öffnen.
Mit der Zange von Thorlabs erzeugt man sehr saubere Schnittkanten. Die Gefahr den Schaltkreis oder die Bonddrähte zu beschädigen ist sehr gering.
Manchmal kann es sinnvoller sein ein Metallgehäuse nicht am oberen Ende aufzuschneiden, sondern die weiter unten liegende Naht zwischen Deckel und Bodenplatte zu durchtrennen. Der enthaltene Halbleiter ist dann besser zugänglich, aber gleichzeitig auch weniger geschützt.
Manche Transistoren sind mit einer silikonartigen Schutzschicht überzogen. Die Schicht lässt sich teilweise in Stücken ablösen. Ein Kunststoffschraubenzieher ist dabei hilfreich. Mit leichten Schäden auf der Oberfläche des Dies muss man aber rechnen.
Vor allem in älteren Transistoren finden sich oftmals ein Trocknungsmittel in Form eines Pulvers oder eines massiven Elements. Man sollte vorsichtig mit diesen Substanzen umgehen. Meist sind sie unproblematisch, früher kam aber teilweise das giftige Bariumoxid zum Einsatz.
Germaniumtransistoren sind manchmal mit einer Paste gefüllt, die ebenfalls dem Korrosionsschutz dient, aber gleichzeitig auch die anfallende Verlustleistung zum Gehäuse hin ableitet.
In manchen Bauteilen kommt Berylliumoxid zum Einsatz. Teilweise findet sich ein Hinweis im Datenblatt oder auf dem Gehäuse ("BeO"), verlassen kann man sich darauf aber nicht.
Die Keramik Berylliumoxid wird eingesetzt, wo man ein Isolationsmaterial benötigt, das einen möglichst niedrigen Wärmewiderstand aufweisen soll.
Über die Giftigkeit von Berylliumoxid finden sich unterschiedliche Angaben. Teilweise wird es als extrem giftig bezeichnet, teilweise wird davon ausgegangen, dass bestimmte Menschen lediglich allergisch darauf reagieren. Unabhängig von der tatsächlichen Giftigkeit ist Berylliumoxid nur als Pulver problematisch. Solange man beim Öffnen eines Gehäuses darauf achtet die Keramik nicht zu beschädigen, ist es relativ ungefährlich.