Bei der Cherry MW 3000 handelt es sich um eine Funkmaus. Sie ermöglicht eine Auflösung von 1750dpi.
Der Aufbau ist unspektakulär. Um ein längliches Linsenelement ist eine IR-Leuchtdiode und der eigentliche Sensor angeordnet. Der Sensor ist etwas kürzer als bei den bisherigen Modellen. Es handelt sich um einen A3000 von AVAGO. Der Date-Code zeigt die Kalenderwoche 04 des Jahres 2015.
Auf der Unterseite ist wie üblich eine Blende lose in das Gehäuse eingeklipst.
Im Gehäuse befindet sich ein vergleichsweise kleines Die.
Auch hier ist in der vorderen, linken Ecke des Substratträgers ein Fadenkreuz zu erkennen.
Die Parallelen zum Sensor der Logitech G500s oder der Logitech M500 sind eindeutig erkennbar. Auch hier befindet sich rechts oben ein Sensor, der die bekannte Struktur aufweist. Darunter sind Bereiche angeordnet, die wie analoge Schaltungsteile aussehen. Bemerkenswert ist, dass bei diesem Modell deutlich weniger Fläche mit massiven Flächen der Metalllage geschützt wurden. Es könnte sein, dass die Schaltungen mittlerweile robuster gegenüber Streulicht sind.
Links befindet sich die chaotische Struktur einer Logik und gleichmäßige Speicherbereiche. Auch hier scheint ein Mikrocontroller die Auswertung des Sensorarrays zu übernehmen.
Der Block oben links könnte auf Grund der weniger feinen Strukturen die Regelung für den LED-Strom darstellen, die im A3000 mit integriert ist.
Im Detail betrachtet sieht der Sensor selbst
exakt gleich aus wie die anderen Logitech-Sensoren abgesehen von der
Logitech M705
mit ihrem CCD-Sensor. Hier sind allerdings 24x24 und damit noch weniger Pixel
als bei der
Logitech M500 ausreichend.
Die Pixel haben eine Kantenlänge von etwas
mehr als 40µm.
Die Zeichen auf dem Halbleiter lassen vermuten, dass der Maskensatz 2010 erstellt wurde.
Die Strukturbreite ist deutlich kleiner als zum Beispiel bei der Logitech G9.
Die Cherry MW 3000 besitzt keinen universellen Transceiver, sondern muss mit dem spezifischen Dongle gekoppelt werden.
Auf der Oberseite der Platine befindet sich
eine Antenne, die über einen nicht bestückten Kondensator (C1) noch angepasst
werden könnte.
Außerdem ist auf der Oberseite ein Quarz bestückt. Die
Kondensatoren C5 und C6 gehören ebenso wie der Widerstand R14 zur
Quarzbeschaltung.
Auf der Unterseite befinden sich zwei Chips im QFN-Package. Der rechte Chip ist ein NRF24L01+ von Nordic Semiconductors und stellt einen Single-Chip-2,4GHz-Transceiver dar. Der linke Chip ist ein HT82B40R von Holtek. Dabei handelt es sich um einen 8Bit-Mikrocontroller mit USB-Interface.
Die fünf Leitungen direkt zwischen den
beiden Chips realisieren eine SPI-Schnittstelle. Die Leitung im Vordergrund ist
eine Interruptleitung. Zwei der drei Durchkontaktierungen vor dem Transceiver
verbinden den selbigen mit dem 16MHz-Quarz auf der Oberseite. In Anbetracht der
beengten Platzverhältnisse mussten der Quarz und der zugehörige Transceiver auf
die zwei Seiten der Platine verteilt werden, was ansonsten nicht die übliche
Vorgehensweise ist.
Die Induktivitäten L1, L2 und L3 sowie der Kondensator
C10 stellen die Antennenanpassung dar. Der Kondensator C7 auf der Oberseite
puffert die Versorgungsspannung für die RF-Endstufe. Nach Application Note
müsste sich vor der Antenne zur Masse noch ein 1pF-Kondensator befinden.
Wahrscheinlich ist dieser in Anbetracht der relativ langen parallel zur
Massefläche geführten Leitung auf der Oberseite nicht notwendig gewesen. Diese
Leitung vom Antennenausgang zur Masse ist allgemein interessant. Sie stellt für
niedrige Frequenzen einen Kurzschluss dar, für die hier auftretenden Frequenzen
im Gigahertzbereich ist die Leitung wahrscheinlich eher eine Anpassung der
Antenneneigenschaften oder eine Art Filter für unerwünschte Frequenzanteile.